Deponie Holzhausen missachtet Fahrrad- und Fußverkehr

Bei Holzhausen soll eine Kiesgrube als Deponie genutzt werden, so dass alle paar Minuten LKW hin- oder zurückfahren. Der Antrag dafür hat den Rad- und Fußverkehr völlig unter den Tisch fallen lassen. Der ADFC fordert den Bau eines Radwegs. Update

Straße vor Kiesgrube Holzhausen
Straße vor Kiesgrube Holzhausen © Detlef W.

Planungsunterlagen

Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat eine Betreibergesellschaft den Antrag auf Genehmigung einer Deponie in der Gemeinde Kyritz gestellt und hat etliche Gutachten über die korrekte Abdichtung und andere Konsequenzen erstellen lassen. Der zusätzliche Schwerlastverkehr wird darin auf etwa 250 LKW pro Tag geschätzt, teilweise im Abstand von 3 Minuten. Bei der verkehrstechnischen Untersuchung wurden jedoch Rad- und Fußverkehr mit keinem Wort erwähnt. Das ist aus Sicht des ADFC nicht hinnehmbar.

Auswirkungen des Radverkehrs

Praktisch wird es durch den gesteigerten LKW-Verkehr unmöglich, Fahrräder zu überholen, weil diese gezwungen sind, auf der Fahrbahn zu fahren. Entweder hindert der gesteigerte Gegenverkehr am Überholen oder die fehlende Straßenbreite: Die Straßenverkehrsordnung fordert einen Überholabstand von 2 Metern, auch wenn die linke Seite des Fahrrads bei vorschriftsmäßiger Fahrt schon etwa 1,70 m vom Fahrbahnrand entfernt sein muss. Es bleiben von der 6 m breiten Fahrbahn für einen Laster nur noch 2,30 m übrig, obwohl er etwa 2,50 m breit ist.

Unter diesen Bedingungen scheint die Herstellung eines separaten Fuß- und Radweges aus ADFC-Sicht unabdinglich zu sein, zumal gerade Anfang 2023 ein Radfahrer dort durch einen LKW verletzt worden ist.

Forderungen

Der ADFC fordert,

  • den Bau eines Fuß- und Radwegs auf der Strecke zwischen Holzhausen und Zernitz-Bahnhof
  • die Bau-Kosten für die notwendige neue Infrastruktur sollte klar nach dem Verursacherprinzip geregelt sein
  • die Verkehrstechnische Untersuchung ist schnellstmöglich um ein Kapitel über Rad- und Fußverkehr zu ergänzen
  • Differenzen der Zahlenangaben für Durchschnittliche Tägliche Verkehrsstärke (DTV) zwischen dem Gutachten und dem Radverkehrskonzepts des Landkreises OPR zu klären
    (die Untersuchung gibt 2100 DTV um Holzhausen an, das Radverkehrskonzept 2600 DTV)

Demonstration

Die umliegenden Ortschaften wenden sich gegen die Einrichtung einer Deponie.
Am 15.4. haben sich etwa 300 Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Teilnehmenden aus Verwaltung und Politik der Gemeinden und des Landkreises getroffen, um Unterschriftenlisten zu füllen und Argumente auszutauschen.


https://opr.adfc.de/artikel/deponie-holzhausen-missachtet-fahrrad-und-fussverkehr

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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