ADFC präsentiert Pläne für ein lückenloses Radnetz für Brandenburg

In nur sieben Monaten hat der ADFC unter Beteiligung von über 100 Menschen aus dem ganzen Land ein Radnetz für Brandenburg konzipiert. Das Radnetz umfasst über 7000km Radrouten, die flächendeckend alle Brandenburger Ober- und Mittelzentren verbinden.

In nur sieben Monaten hat der ADFC unter Beteiligung von über 100 Menschen aus dem ganzen Land ein Radnetz für Brandenburg konzipiert. Das Radnetz umfasst über 7.000 km Radrouten, die flächendeckend alle Brandenburger Ober- und Mittelzentren verbinden. Für die Umsetzung in einem überschaubaren Zeitraum von 15 Jahren sind jährliche Investitionen von rund 200 Mio. EUR erforderlich. Das entspricht etwa dem Fünffachen der laut Haushaltsentwurf in den nächsten Jahren zur Verfügung stehenden Mittel. Die Landesregierung hatte in ihrer Radverkehrsstrategie 2030 ein Radnetz für Brandenburg versprochen, der Fahrradclub geht nun mit seinem Vorschlag voran.

Dazu Christian Wessel, stellvertretender Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg: „Erstmalig liegt ein Radnetz für Brandenburg vor, das systematisch den Bedarf an interkommunalen Radwegen erfasst. Unser lückenloses Radnetz verbindet die wichtigen Orte und erschließt mit über 7.000 km Radrouten flächendeckend den ländlichen Raum. Das Ziel: Jeder Mensch soll überall in Brandenburg sicher, komfortabel und durchgängig mit dem Rad zum nächsten Supermarkt, zur Schule oder zum Bürgeramt fahren können. Das, was bisher nur mit dem Auto möglich ist, soll endlich auch mit dem Fahrrad machbar sein.“

Geld und Personal für den Radverkehr

Renate Weisse, stellvertretende Landesvorsitzende, ergänzt: „Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. 200 Millionen Euro im Jahr sind notwendig, um das Radnetz in den nächsten 15 Jahren umzusetzen. Außerdem fordern wir ein „Landeskompetenzzentrum Fuß- und Radverkehr“ mit dem notwendigen Fachpersonal, das das Radnetz auf die Straße bringt und die Kommunen unterstützt. Unser Vorschlag macht deutlich, in welcher Dimension wir denken müssen: Das Radnetz hat insgesamt eine Länge von über 7.000 km. Aktuell gibt es an den mehr als 12.000 km Bundes-, Landes-  und Kreisstraßen nur rund 2.000 km Radwege. Wenn wir beim gleichen Tempo und der gleichen Förderquote wie heute bleiben, würde das über 250 Jahre brauchen, um etwa Bedingungen wie in den Niederlanden zu erreichen.“

Wessel weiter: „Die Nachfrage ist da, das Potenzial riesig. Wenn die Landesregierung den Radverkehrsanteil bis 2030 verdoppeln und die Verkehrswende für Brandenburg will, müssen jetzt die Weichen neu gestellt werden. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik. Mehr Radverkehr hat am Ende viele Vorteile, die der Gesellschaft zugute kommen: Weniger Autos, Lärm und Stau, mehr Aufenthaltsqualität, weniger CO2, mehr Gesundheit.“

Radnetz im Ehrenamt entwickelt

„Das Radnetz Brandenburg wurde von über 100 Menschen in den letzten Monaten entwickelt, hauptsächlich im Ehrenamt. Analog zu den fünf Brandenburger Planungsregionen des Landesbetriebs Straßenwesen haben fünf Regionalteams in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und Experten die Netze erarbeitet, Lücken geschlossen und Routenvorschläge entwickelt. Ich bin beeindruckt von dem Engagement und der Qualität, wir können stolz auf das Ergebnis sein,“ so Hartwig Paulsen aus Michendorf, der als ehrenamtlicher Koordinator die Aktivitäten der fünf Planungsregionen betreut hat.

Weisse ergänzt „Radfahren soll überall im Land Spaß machen, Länder wie die Niederlanden machen es vor, welche Qualität erreicht werden kann: Sicheres und komfortables Radfahren, Infrastrukturelemente für den Radverkehr (wie Abstellanlagen) und Verknüpfung mit dem ÖPNV (wie Fahrradparkhäuser). In unserem Anforderungspapier  zeigen wir, was angepackt werden muss.“

 

Hintergrund für die Presse
 

Pressekontakte ADFC Brandenburg e.V.

Christian Wessel, stellv. Landesvorsitzender ADFC Brandenburg:
mobil: +49 173 200 3200, mail: christian.wessel [at] brandenburg.adfc.de

Magdalena Westkemper, Landesgeschäftsführerin ADFC Brandenburg
Mobil: +49 176 985 57188, mail: landesverband [at] brandenburg.adfc.de


Themenwebsite Radnetz Brandenburg: https://brandenburg.adfc.de/radnetz-brandenburg

Über den ADFC Brandenburg

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 220.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

Der ADFC Brandenburg hat landesweit 3.900 Mitglieder und setzt sich für die Verkehrswende mit dem Fahrrad in Brandenburg ein. Vor Ort engagieren sich hunderte Mitglieder in 24 Orts- und Regionalgruppen des ADFC für die Verbesserung des Fahrradklimas. Mehr Informationen über den Landesverband finden Sie auf der Website.

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Vorschlag für ein Radnetz Brandenburg vom ADFC Brandenburg

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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